Lieber Leser, die Texte sind eine Sammlung von Reisetagebuch, Briefen und anderen Aufzeichnungen. Die Abfolge ist in der Regel chronologisch und wird noch immer von Zeit zu Zeit überarbeitet. Die Erinnerung an die Reise ist noch sehr lebendig und vieles an Erlebtem ist noch nicht niedergeschrieben worden.

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Einführung    Technik    Entfernungen    Nachsatz    Sinos Spanien Reisetagebuch

 

R A D R E I S E

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S P A N I E N

F R A N K R E I C H

1. Mai. Dienstag
Nachmittags starker Regen der selbst den Baumschutz durchdringt. Sino will immer auf der Stange vom Rad sitzen.

2. Mai. Mittwoch
Bedeckt und Temperaturen zwischen 12° Celsius und 14° Celsius. Elkes Gepäckträger an Schweißnaht gebrochen. Mit Klebeband und Gurt repariert. In Villena Richtung Elda / Alicante wegen unbeständigen Wetter abgebogen. Vierspurige Straße führt durch Müllgegend. Wenig bewachsene Berge rechts und links der Straße. Angenehmer Rückenwind. Auf N-Straße bis Aspe, dann auf C-Straße nach Elche. Karge Gegend und sehr hügelig. Nach Elche geht’s bergab die Straße hinunter. Nach viel Hin- und her den Camping El Palmeral gefunden.

3. Mai. Donnerstag
Der Camping liegt unter Palmen und ist hauptsächlich Stand- bzw. Durchgangsplatz für Caravans. Östliche Stadthälfte mit z.T. alten historischen Zentrum. Filme zum Entwickeln abgegeben. Ane unsere Wunschliste telefonische durchgegeben. Kurz den Palmengarten besucht.

4. Mai Freitag
In Renf-Station Fahrplan geholt. Am Brunnen teurer gegessen. Den Parc Municipal besucht. Sino rutscht sehr gern und klettert allein die Sprossen hinauf. Er will auf dem Bauch liegend rutschen. Brot für 300 Pesetas aus Naturkostladen geholt.

5. Mai Samstag
Brot aus Naturkostladen schon verschimmelt weil in Folie verpackt. Spanische Grammatik ESO ES kopiert. Geschäfte machen selten Punkt neun auf. Hier haben Geschäfte am Samstagnachmittag geschlossen. Deshalb in der Weststadt in Kaufhaus Lebensmittel gekauft. Zu Fuß ein kaufen ist sehr anstrengend. Sino spielt mit Mädchen aus Erding. Eltern mit Kindern unter sechs Jahren sehen wir häufiger.

6. Mai. Sonntag
Besuch im Huerta del Cura, Elches Kakteengarten. Sino planscht mit anderen Kindern im Wasser und Abends fährt er mit Sebastians Fahrrad. Er ist fasziniert davon. Ansonsten Kommunionstag mit vielen Feiern.

7. Mai. Montag
mit dem Bus nach Alicante in ca. 30 Minuten. Der Busbahnhof liegt viel näher im Stadtzentrum wie die Bahn. Alicante hat schöne und runtergekommene Stadtviertel. Die Hafenpromenade ist sehr schön. Hinter Rathaus Viertel, mit Stricher- und Taschendiebmilieu. Andere Leute leben auch dort. Am Strand viele Algen und Sino fällt ins Wasser. 20000 Pesetas von Bank geholt.

8. Mai Dienstag
Fahrräder gewaschen und Taschen neu sortiert. Wetter schön. Erstes und letztes Mal Kontakt zu älteren Niederländern, die den Platz zum Überwintern nutzen. Die meisten Kontakte entstehen, kurz bevor die Leute fahren.

9. Mai. Mittwoch
Mit dem Rad in die Stadt und dort von Elcher Pressefotografen fotografiert worden. Abends mit Ane telefoniert. Nachts heftige Regenfälle.

10. Mai. Donnerstag
Morgens ist Wasser im Zelt. Die Beschichtung des Zeltbodens lässt zu wünschen übrig. Den Vormittag haben wir deshalb im Vorzelt einer Belgierin verbracht. Jeanette ist eine sehr freundliche Frau.

11. Mai. Freitag
In Elches Zentrum werden aus Elke’s Fahrradtasche Spiritus und Klebeband gestohlen. Den Spiritus finden wir wieder. Elke telefoniert mit Annegrete und ich mit Angelika und Jerry. Brief aus Oldenburg erhalten.

12. Mai. Samstag
Vormittags einkaufen und dann mit Sino ins Schwimmbecken. Das Wasser findet Sino trotz Kälte toll. Interessante Zeltnachbarn aus Ravensburg, drei Frauen und zwei Marokkaner. Sino spielt mit Kindern bzw. Dreirad aus Eutin.

13. Mai. Sonntag
Das Wetter ist sonnig, im Swimming Pool gebadet. Morgens sind Böllerschüsse zu hören. Es ist Kommunionstag der spanischen Jungen. Temperaturen morgens ca. 19° Celsius, mittags ca. 25° bis 30° Celsius.

14. Mai. Montag
Mit dem Rad bei knalliger Sonne nach La Marina. Einfache Fahrt ca. 15 Kilometer. Ohne Müll wäre es eine schöne Siedlung direkt am Meer. Strand ist mit vielen Scherben verdorben. Sino spielt im Wasser und bekommt einen Sonnenbrand. Abends Unterhaltung mit Bremern die mit Land Cruiser nach Marokko unterwegs sind.

15. Mai. Dienstag
Ausgeliehene 6000 Pesetas von Bremern zurück erhalten. Italienerin verabschiedet sich freundlich von uns. Wir hatten ihr unsere Wäscheleine angeboten. Nachmittags für 1000 Pesetas in volkstümlicher Bar plata combinada gegessen. Es gibt viele Lederfabriken in Elche. Habe tüchtigen Sonnenbrand. Fotos abgeholt. Bereits drei Filme entwickeln lassen für je 2500 Pesetas. Schwüles Wetter.

16. Mai. Mittwoch
Vormittags zur Seguridad Social in der Calle San Juan 48. Im Centro Medico von deutschsprachigem Angestellten bevorzugt durch mehrere Instanzen bis zur Gynologie zur Untersuchung geschleust. Grund, das Ausbleiben von Elke’s Regel. 30000 Pesetas von Bank abgeholt und letzte Briefe fertig geschrieben. Zwei Fuji-FN Filme für je 625 Pesetas gekauft.

17. Mai. Donnerstag
In Gesundheitszentrum San Fermin Urinprobe von Elke abgegeben. Gedrängel und schlechte Luft im Flur. Angelikas Brief erhalten und für 500 Pesetas Menú del dia in sehr atmosphärischer Bar gegessen. Abends Flasche Wein mit Frank und Manfred aus Osnabrück getrunken.

18. Mai. Freitag
Elke guckt nach Regenhose, die soll 100 DM kosten. ich hatte völlig die Landtagswahlen vergessen. Das Ergebnis freut mich. Nachricht von Paket erhalten. Der Halter an meiner Lenkertasche ist eingerissen. Abends mit Frank und Manfred aus Osnabrück gegrillt.

19. Mai. Samstag
Morgens Paket abgeholt. Vormittags mit Frank und Manfred im Auto nach Alicante gefahren. Schlecht gegessen. In Touristengebieten fehlt meist etwas am billigen Essen. Abends mit Kreuztal und Oldenburg telefoniert.

20. Mai. Sonntag
Nichtstun am Pool. Sino ist ganz wild auf Wasser, er will gar nicht mehr ins Trockene. Er strampelt schön im Wasser. Mir ist das Wasser im Pool zuerst immer zu kalt. Seit einer Woche schönes Wetter, zum Teil etwas drückend. Der Spiritus aus Elche ist bisher der Beste in Spanien, er gibt eine heiße Flamme und hinterlässt keine Rückstände.

21. Mai. Montag
Lenkertasche ein zweites Mal eingerissen. Jetzt den Halter dick mit Sekundenkleber eingestrichen. Sino ist etwas nölig. Er sabbert die letzten Tage stärker. Elke hat Bauch und ich im Verhältnis einen noch größeren. Das kommt vom Essen und vom Bier.

22. Mai. Dienstag
Abreise von Frank und Manfred. Sie nehmen ein Paket von uns mit. Das Resultat von Elke’s Urinprobe ist negativ. Der Arzt spricht englisch. Müsli gekauft und im Nan-Nan anständig gegessen. Museo argeoloque angesehen und einen Spaziergang in Parkanlage gemacht. Radlerpaar aus Hagen getroffen. Ein bisschen Erfahrungsaustausch. In Oldenburg angerufen. Ane hatte geträumt, das Elke Kind bekommt und trotzdem weiterfährt.

23. Mai. Mittwoch
Den Erfahrungsaustausch vom Vorabend fortgesetzt. Die Beiden sind nach Murcia unterwegs und werden eine Paralellstraße zur N-340 fahren. Am Nachmittag versucht mit der EC-Karte von der Caja Postal in der calle de san juan Geld abzuheben. Kein Erfolg. Tesaband ist nirgends zu erhalten. Regen, Mittags mit Sonne und dann heftiger Dauerregen mit Gewitter bis in die Nacht hinein. Das Zelt hält dicht.

24. Mai. Donnerstag
Morgens bei der Caja Postal, hier gibt es angeblich nur Geld mit Checks. Camping bezahlt, für 22 Tage 17050 Pesetas bezahlt. Um 14 Uhr Abfahrt und bei leichtem Gegenwind und großer Hitze zügig bis Dolores. Hinter Almoradi gibt es gutes Essen für 1700 Pesetas. Oriola ist ein schöner Ort. Die Carretera local entlang dem Rio Segura ist dicht besiedelt. Um 19 Uhr fragt Elke kurz hinter Alquerias Bauern wo wir zelten können. Wir dürfen in ihrem Stall zelten. Die Familie hat 40 schwarzweiße Kühe und eventuell vier Töchter. Die jüngste spielt begeistert mit Sino und der fühlt sich wohl. Die umliegenden Zitrusplantagen sind Arbeitsplatz für Algerier.

25. Mai. Freitag
nachts schlecht geschlafen. Sino war unruhig. Es gab viele Nebengeräusche im Stall. Vor 9 Uhr Abfahrt ohne Frühstück und Waschen. In Murcia viel Verkehr und schlechte Straßen. Ca. 11 Uhr in Alcantarilla. Dort Fiesta mit vielen Musik und Tanzgruppen. Trotzdem ist es möglich durch die Vermittlung eines jungen Eisverkäufers einige Lebensmittel ein zu kaufen. In großer Hitze lange Pause hinter Alcantarilla. Sino werden die Haare geschnitten. Beginn der Bergstrecke. Ca. 17 Uhr bewölkt es sich. Wir bekommen in Restaurante gut Tapas zu essen. Essen wird bar bezahlt weil angeblich die Kreditkartenmaschine kaputt ist. Kurz vor Baños de Mula gezeltet.

26. Mai. Samstag
Morgens sehen wir eine Schafherde. Um 11 Uhr ist bereits eine knallige Hitze mit 35° Celsius im Bugger zu überstehen. In Niños de Mula werden wir von deutschem Spanienurlauber fotografiert. Er macht eine Bädertour. Fast fünf Stunden lang an kleinem Fluss die Hitze überstanden. In der Zeit Wäsche gewaschen und Sino gebadet. Um 19.30 Uhr in Bullas eingekauft. Elke ist ganz kaputt und mein Hintern tut weh. Landschaft wird grün, viele Getreidefelder, sehr schön anzusehen. Nachts leichter Regen.

27. Mai. Sonntag
um 9 Uhr aufwachen und um 11 Uhr weiter. Bei bedecktem Himmel, angenehmer Strecke und angenehmen Temperaturen bis Caravaca de la Cruz. Zum Teil vorbei an schönen und sehr hohen Baumalleen. Mittags sind in Caravaca de la Cruz wegen Kommunion sehr viele Gäste vor der Kirche. Sino versucht vergeblich spanische Kinder zum spielen zu animieren. Nach Serpentinen Pause auf Weg zwischen Wald und Feld. Nachmittags schweres Gewitter mit Regen. Bis Moratalla schöne Strecke. Dann die falsche Straße gefahren weil die Karte schlecht gezeichnet ist. Sechs Kilometer vor Calaspara bemerken wir unseren Irrtum. Wir sind ein bisschen frustriert und essen ca. 20 Uhr noch ein paar Bocadillos in einer Bar in Calasparra. Danach geht es im Regen und mit einem schreienden Sino zum zwei Kilometer entfernten Campinggelände. Total nervig.

28. Mai. Montag
Ungefähr drei Kilometer hinter Calasparra haben wir bei strömenden Regen und Gewitter auf öffentlichen Camping übernachtet. Bis Mittags haben wir gewaschen, gefrühstückt und eine Schulklasse erlebt. Auf mühsam ansteigender Straße in schlechtem Zustand bis Tazona. Vorher gibt es keine Ortschaften, nach der Karte hätten wir zwei Orte vorher passieren müssen. In Tazona gibt es gute Bocadillos und Salate zu essen. Zwischen Tazona und Socovos führt die Straße an Fluss und hübscher Brücke vorbei. Hinter Socovos auf Hügel mit Blick auf Ferez gezeltet. Schönes Wetter und Nachts ganz klarer Sternenhimmel.

29. Mai Dienstag
An Schlaufe eingerissenes Überzelt genäht. Um 12 Uhr steile Abfahrt nach Ferez. Schöne Blumen stehen am Straßenrand. Einkauf im Dorf, die Leute sind schlecht zu verstehen. Ein fremder Dialekt? Serpentinen rauf und runter durch teilweise schöne Landstriche. Wenig Vegetation und Aufforstungen bestimmen manchmal das Bild. Hinter Rio Segura pausieren wir unter einer großen Pinie. Wir kochen und Sino will immer auf die Straße. Stress. Elche de la Sierra ist ein öder Ort in einem öden Tal mit kargen Hängen. Wir fahren weiter bis 10 Kilometer vor Molinicos. Die Landschaft ist weitflächig, mit Schafherden und Getreidefeldern. Neben der C-415 unter Pinien gezeltet. Um 21.20 Uhr sind es noch 20° Celsius.

30. Mai Mittwoch
Tagsüber ist es heiß und wir finden bis Fuente de Higuera keinen Schatten. Überteuert in Bar eingekauft. Es gibt sonst kein Geschäft an der Straße. Ab Pto. de Peralejo mit 1140 Metern, steile Abfahrt, vorbei an bewaldeten Hängen. Unterwegs an Brunnen gewaschen. Dabei ist Sino in eine Öllache gefallen. Der Platz vor dem Brunnen ist total vermüllt. Öl, Windeln, Binden und vieles mehr ist zu sehen. Bei Camping Riomar, kurz vor der Brücke essen wir karg, als Zugabe gibt es lauten Fernseher und schreiende Kinder. Vor Pto. de la Crucetillas in Kurve mit Bergpanorama auf Holzplatz gezeltet.

31. Mai Donnerstag
Sino erklettert die Baumstämme sehr gut. Das Wasser aus dem Bach ist auch sehr gut. Um 11.45 Uhr fahren wir weiter. Wir brauchen ca. eine Stunde zum 1450 Meter hoch gelegenen Pto de Crucetillas. Eine sehr schöne Strecke. Dann eine rasante Abfahrt vorbei an Fluss und Mohnfeldern. In der Nähe von Ferienhäusern eine große grüne Schlange gesehen. Dann wieder Steigung. Pause in Wald mit Reis, Tütensuppe und Rösthaferflocken. Tortas ist ein ödes Dorf. Die Strecke wird ebenfalls öder. Blumen sind weniger prächtig. letzter Pass mit 1140 Metern. Dann wird die Straße ganz schlecht und noch eine Steigung. Kurz vor Vlanos ein schönes Panorama der zurückliegenden Berge. In Vlanos einkaufen und in Dorfkneipe erholt. Übernachtung auf Dorfpicknick.

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