Lieber Leser, die Texte sind eine Sammlung von Reisetagebuch, Briefen und anderen Aufzeichnungen. Die Abfolge ist in der Regel chronologisch und wird noch immer von Zeit zu Zeit überarbeitet. Die Erinnerung an die Reise ist noch sehr lebendig und vieles an Erlebtem ist noch nicht niedergeschrieben worden.
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Einführung Technik Entfernungen Nachsatz Sinos Spanien Reisetagebuch
R A D R E I S E
1 9 9 0
S P A N I E N
F R A N K R E I C H
1. September Samstag
Zum Strand, später zum Hafen und zur Kaimauer die von vielen Anglern benutzt
wird.
2. September Sonntag
Zum Strand, anschließend gibt es Menu del Dia. Die Bedienung ist ganz nett. Der
Reis ist etwas trocken, ansonsten gibt es Paella, Salat, Fisch und Huhn. Das
Wetter ist sonnig. Sino spielt essen und ich habe zwischendurch Zahnschmerzen.
3. September Montag
Zunächst ist es sonnig, später bewölkt. In Llanes tanken und dann in die Picos
de Europa bis Sotres. Wir sehen ein schönes Tal und Sino scheuert sich sein Knie
auf. Der Rückweg über Cambrales ist eine schöne Strecke.
4. September Dienstag
Wegen der Zahnschmerzen gehe ich zur Seguro Social und danach zum Zahnarzt. Der
macht zwei X-Ray Aufnahmen. Der zweite Backenzahn oben links ist entzündet. Das
Ganze mit Bohren kostet 1500 Pesetas. Mit Sino gehe ich zum Hafen. Wegen einer
Festwoche gibt es Buden und Fahrgeschäfte. Ich spüle mit Fluor.
5. September Mittwoch
Rings um San Vicente ist es bewölkt, am Strand jedoch sonnig. Von Jerry's BMW
ist vorne das Emblem geklaut worden. Es gibt keine internationalen Zeitungen
mehr zu kaufen.
6. September Donnerstag
Den ganzen Strand entlang gegangen. Eine sehr schöne Strecke. Nach Kaffeepause
noch gebadet. Auflockernde Bewölkung und Nachts Regen.
7. September Freitag
Morgens regnet es noch. Telegramm von Wolfgang, ich telefoniere mit Ane und sage
Bescheid, dass wir Mitte bis Ende nächster Woche abreisen. Ich besorge eine
Metallhülse für die Zeltstange und hole 30000 Pesetas vom Geldautomaten.
8. September Samstag
Morgens um acht Uhr Angelika und Jerry verabschiedet, eine traurige
Angelegenheit. Das Wetter ist bewölkt, Nachmittags gibt es etwas Sonne. Sino
fährt mit dem Karussell. Ein bisschen im Ort umher gelaufen. Abends gibt es ein
großes Feuerwerk. Die Geschäfte bleiben geschlossen.
9. September Sonntag
Es ist vorwiegend sonnig und wir fahren mit dem Fahrrad zum Strand. Ca. vier
Kilometer zum Bahnhof, um die Fahrt nach Irun abzuklären. Sino hat mehrere
Fahrten auf dem Karussell. Um 19 Uhr rufen wir Angelika und Jerry an, sie sind
gut angekommen. Elke telefoniert mit Kreuztal. Telefonrechnung beträgt 2800
Pesetas. Im Spiegel Nr. 36 S. 193 ff vom 3.9. 90 steht ein Artikel über
Waldbrände in Spanien.
10. September Montag
Es ist sonnig. Einkaufen und Wäsche waschen. Am Strand ist es sehr schön. Dort
treffen wir Peder aus Schottland. Wir laden ihn zum übernachten ein. Abends wird
gekocht und wir haben einen netten Abend.
11. September Dienstag
Gegen Mittag verabschieden wir Peder. Die Fotokopien und Briefe werden fertig
gemacht. Wäsche waschen. Ein letztes Mal am Strand. Der Strand ist leer und es
ist sehr windig. Wir gehen Kaffee trinken und Sino fährt dreimal mit dem
Karussell. Kleinigkeiten besorgt. Das Wetter ist sonnig.
12. September Mittwoch
Gepackt, Wohnung aufgeräumt und saubergemacht. Nachmittags zum Zahnarzt, der
wechselt ein letztes Mal die Füllung. Sino fährt viermal Karussell und setzt
sich auch kurz aufs Pferd. Briefe bei der Post für 1500 Pesetas abgegeben.
13. September Donnerstag
Um fünf Uhr aufgestanden und ohne Sino gefrühstückt. Sino schläft bis neun Uhr.
Räder bepackt und eine Katze aus der Wohnung verscheucht. Gas, Wasser, Licht
ausgestellt und den Schlüssel bei der Post in den Kasten geworfen. Kurz Ane
angerufen und um 10.30 Uhr sind wir am Bahnhof. Für 700 Pesetas fahren wir bis
Santander. Die Räder sind gratis. Um 14.30 Uhr geht es weiter Richtung Bilbao
für 1300 Pesetas. Ein spanisch-brasilianischer Ingenieur gibt uns eine Adresse
in Bilbao, wo es gutes Essen gibt. Um 17 Uhr sind wir in Bilbao und erfahren,
dass die Privatbahn FO/VO nur die Räder, jedoch nicht den Bugger transportieren
will. Also zurück zur RENFE, und dort für 3010 Pesetas und 901 Pesetas für das
Gepäck Billettes nach Miranda del Ebro gelöst. Bilbaos Innenstadt ist
überraschend schön. Im Gegensatz zur Luft, die ist grau und das Wasser ist
schwarz. Um 21.15 Uhr sind wir in Miranda del Ebro. Der nächste mögliche Zug um
23.15 Uhr ist total überfüllt, deshalb übernachten wir auf dem Bahnsteig.
14. September Freitag
Um 4.38 Uhr fahren wir gemeinsam mit unserem Gepäck nach Hendaye. Ein unruhiger,
voller Zug in dem Sino schlecht schläft. Um sieben Uhr sind wir an der Grenze.
Das Gepäck ist gut angekommen. Geld gewechselt und gefrühstückt. Der Übergang
von Spanien nach Frankreich ist schon sehr kontrastreich. Eine Detailkarte wird
gekauft und Elke nervt mich. Vor St. Jean de Luz verbringen wir den Nachmittag
am Strand. Wetter und Wasser sind schön. St. Jean de Luz macht einen gemütlichen
Eindruck. Gegen 18 Uhr sind wir auf einem Campingplatz am Meer hinter St. Jean
de Luz. Nach einem missglückten Kaffee streiten wir uns. Nachts gibt es ein
heftiges Unwetter.
15. September Samstag
Der Zeltboden ist von Regen nass. Mittags fahren wir weiter. Während Sino
schläft, trinken wir am Strand Kaffee. In Biarritz kaufen wir ein und fahren
entlang der Strandpromenade. Biarritz ist ein schöner lebhafter Touristenort.
Wir fahren durch Bayonne mit seinem französischen Flair. Hinter Bayonne rechts
und links der Straße viele Bäume und Grün. In Tarnos fahren wir rechts ab und
sind nach drei Kilometern auf dem Campingplatz Charme, mit hohen Bäumen und
einem Swimmingpool. Sino ist sofort im Pool.
16. September Sonntag
Nachts regnet es und Tags scheint die Sonne. Sino will immer ins Wasser und ist
auch viel im Swimmingpool. Wir machen einen Spaziergang in die Umgebung, einem
Gewerbegebiet. Die einzige Bar in der Nähe ist geschlossen, eine Tankstelle an
der Einfallstraße nach Bayonne. Unsere Zeltnachbarn aus Bilbao zerstreiten sich
und fahren getrennt zurück. Sino will den ihm geschenkten Ball nicht behalten.
17. September Montag
Morgens ist es regnerisch. Mittags fahren wir los. Wir müssen einkaufen, aber
alle Geschäfte sind geschlossen. Zwischendurch Regen. Ab Hossegor ist es sonnig
. Wir sehen schöne Picknickplätze, haben aber nichts zu essen. In Vieux-Bocau
kaufen wir ein und bekommen anschließend Sino nicht mehr vom Spielplatz weg. Wir
zelten auf dem Camping Municipal und sehen, dass wir zum telefonieren
Telefonkarten brauchen. Nachts ist es seit langem wieder trocken.
18. September Dienstag
Es ist sonnig mit kühlem Wind. Mittags sind wir am Salzsee, dort ist es
langweilig. Elke kauft für 100 France einen neuen Badeanzug und wir uns eine
Telefonkarte für 40 France. Am Strand sehen wir eine starke Brandung.
Anschließend einkaufen. Eis essen und Pfannkuchen braten. Abends Jerry zum
Geburtstag gratuliert.
19. September Mittwoch
Sino spielt viel mit Annemarie aus Holzkirchen zusammen. Am, Strand liegen wir
in der Sonne und baden. Starke Brandung. Ich leihe mir von Ulli ein Surfbrett
aus Styropor aus und habe viel Spaß damit. Nachmittags Wäsche waschen. Abends
sitzen wir bei der Familie Maus aus Holzkirchen und einem Ehepaar aus
Heidelberg. Es ist ein netter Abend.
20. September Donnerstag
Am Himmel viele Wolken und zwischendurch Sonne. Bei einem Ehepaar mit zwei
Kindern, VW-Bus und Wohnwagen Kaffee getrunken. Die Leute machen seit April
Urlaub. Spät an den Strand gekommen. Mit Ulli zwei Drachen fliegen gelassen. Das
Wasser ist schön aber zu gefährlich. Wenn die Sonne nicht scheint ist alles sehr
herbstlich.
21. September Freitag
Bis 13 Uhr haben wir alles gepackt. Es ist bewölkt . Kurz hinter Mimizan setzt
am Spätnachmittag Nieselregen ein. Die Landschaft ist wenig abwechslungsreich.
Sino ist von dem Bilderbuch mit dem Reh begeistert. Während unserer Pause sehen
wir Sino turnen. Er stellt sich auf alle Viere und stemmt ein Bein hoch. Zwei
Kilometer hinter Mimizan zelten wir auf einem verlassenem Campingplatz im Regen.
Die Übernachtung soll 20 France kosten.
22. September Samstag
Vormittags ist es bedeckt . Wir brauchen keine 20 France bezahlen. Wir fahren
eine gerade Strecke und sehen viele Nadelbäume. In zwei Stunden sind wir in
Sabres. Dort kochen wir und sehen uns das Eisenbahnmuseum an. Nach einer
weiteren Stunde Fahrt sind wir in Labrit. Auf einem kleinem schönem Campingplatz
zelten wir für 25 France die Nacht. Ein älterer Engländer ist der einzige andere
Gast. Wir kaufen ein und waschen Wäsche.
23. September Sonntag
Den ganzen Tag regnet es mit Unterbrechungen. In Labrit trinken wir in der Bar
Kaffee. Wir versuchen die Wäsche zu trocknen und kochen. Nachts gibt es noch mal
einen ganz heftigen Regen.
24. September Montag
Morgens ist es nebelig, dann wird es sonnig. Wir gehen einkaufen und Sino
bekommt ein Eis. Hinter Roquefort machen wir in San Martin de Noet eine lange
Pause neben einer alten Kirche. Die Landschaft wird langsam hügeliger. Wir sehen
viele Tiefflieger. St. Justin hat eine mittelalterliche Straße im Ortskern.
Hinter Cazaubon gehen wir für 36 France am Lago d'Uby auf einen Rentnerplatz.
Zeltnachbarn schenken uns einen Kuchen.
25. September Dienstag
Morgens ist es ohne Sonne feuchtkalt. Die Temperatur beträgt 12° Celsius. Bei
kaltem Gegenwind sind wir bis zu frühen Nachmittag bis Eauze gefahren. Für 28
France trinken wir Kaffee und Sino bekommt Milch. Mit dem Restguthaben der
Telefonkarte von 30 France, gratulieren wir Ane zum Geburtstag. Elke kauft sich
für 135 France eine Brille und das, weil Sino nicht in den Hänger wollte. Bis
Vic-Fézensac hat die Strecke viele Steigungen. In Lannpax sehen wir einen
schönen Kirchplatz mit zwei Palmen vor dem Kirchenportal. In Vic-Fézensac kaufen
wir ein und bezahlen für eine Nacht auf dem Campingmunicipal vierzehn France.
26. September Mittwoch
Bei schönem Wetter geht’s auf der Nationalstraße 124 bis Auch. Zum Teil ist viel
Verkehr und die Straße hat keinen Seitenstreifen. Die Franzosen überholen
beschissen. Am Schlachtfeld vom 26. Juli 1944 vorbeigekommen. Auch ist ein
einladender Ort, aber wir fahren durch bis Aubiet. In Aubiet hat sich bei meinem
Hinterrad ein alter Flicken gelöst. Meine erste Reifenpanne. Auf einem Camping
a'la Ferme übernachten wir für 40 France.
27. September Donnerstag
Nachts hat Sino Bauchschmerzen gehabt und gekotzt. Sein Bauch ist hart,
vielleicht vom Essen eines unreifen Apfels. Bei Sonne fahren wir von Aubiet nach
I'Isle-Jourdain. Keine bemerkenswerte Strecke. In I'Isle-Jourdain machen wir auf
einem Spielplatz in der Nähe eines Teiches Pause. Anschließend groß eingekauft.
Für Sino eine Cola. Der Campingplatz kostet 22 France. Auf dem Platz sind außer
uns noch eine Sinti Sippe und ein alter Artist mit Fahrrädern. Die Nacht ist
sehr feucht und kalt.
28. September Freitag
Per Scheck 1400 France bei der Credit Agricole eingelöst. Im Ort Kaffee
getrunken. Sino hat noch Durchfall. Hinter Léguevin picknicken wir auf einem
Acker. Die Landschaft ist langweilig. Wir sehen viele Flugzeuge. Bis Portet an
der Garonne fahren wir durch Vorstädte. Viel Autobahn und Industrie. Portet hat
ein schönes Zentrum. Ein Franzose zeigt uns den Weg zum Campingplatz in
Roquettes. Wir zahlen 23 France. Auf dem Platz sind viele Sinti. Nachts ist es
sehr windig.
29. September Samstag
Morgens Streit mit Elke. Ursache, wie gehen wir mit Sino um. Über
Vieille-Toulouse fahren wir bei bedecktem kühlem Wetter und viel Wind an den
Canal Midi. Zwischen Vieille-Toulouse und Castanet hat die Strecke viel
Steigung. In Castanet kaufen wir ein und sehen auf einem Feldweg zum Canal Midi
eine kleine Kreuzotter. Bis Villefranche fahren wir auf dem Radweg am Canal
entlang. Wegen der Platzsuche weichen wir auf die N-113 aus bis Avignonet. Von
dort rechts ab an den Canal Midi und für 31 France übernachtet. Nachts viel Wind
und Regen.
30. September Sonntag
Den Vormittag verbringen wir gemütlich auf dem Platz. Es ist windig mit Wolken
und Sonne. Um 14.30 Uhr fahren wir auf einer kleinen Nebenstrecke Richtung
Castelnaudary. Dort trinken wir gemütlich Kaffee und erfahren, kein Camping am
Ort. Nach einem Small-talk mit Polizisten fahren wir um 18 Uhr im Schnelltempo
nach Carcassonne. Einen Kilometer vor dem Campingplatz will Sino nicht mehr. Im
Dunkeln erreichen wir den Platz.
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